Brief an die Staatssekretärin für Kunst & Kultur

 

 

 

Sehr geehrte Frau Mag. Andrea Mayer
Staatssekretärin für Kunst und Kultur,
Concordia Platz 2
1010 Wien
Betrifft:  St.Pölten – KIKULA im Altoona Park

 

 

Die Bürgerplattform Pro St. Pölten mit 1.700 Unterstützern bekämpft seit 2 Jahren den unglückseligen Beschluss von Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl – Leitner und Bürgermeister Mag. Matthias Stadler, im Altoonapark ein Kinderkunstlabor zu errichten. Nach dem Desaster bei der Bewerbung um die europäische Kulturhauptstadt und aus Protest, St. Pölten nun 2024 zur selbst ernannten Niederösterreichischen Kultur Hauptstadt zu ernennen. Zu diesem Thema müsste unserer Meinung nach wohl auch noch Einverständnis von anderen niederösterreichischen Städten eingeholt werden

Abgesehen davon, hat ab diesem Zeitpunkt in St. Pölten eine wilde Bautätigkeit eingesetzt, welche weder vor einem erhaltenswerten historischen Gebäude, noch vor Grünflächen in der Innenstadt Rücksicht nimmt. Die im Rathaus ansässige, vom BGM gesponserte Plattform 2020 hat erst kürzlich propagiert , die Innenstadt müsse weiter verdichtet werden, damit vor der Stadt Grünflächen eingespart werden. Dort wird aber zeitgemäß großzügig gebaut, während in der Innenstadt bei den derzeitigen Bauten, in der Mehrzahl Kleinstwohnungen von 27 qm – errichtet werden, die sich wie Legebatterien aneinanderreihen. Wer dort einmal den Stadtkern beleben soll, fragt sich!

Als sogenanntes Leuchtturm Projekt will man jetzt ein Kinderkunstlabor errichten, und dazu ausgerechnet den letzten von ehemals 7 entlang der Promenade (ehemals Stadtmauer) vorhandenen Parks, opfern. Die Übrigen hat man zum Teil „aufgewertet“, indem sie um die Hälfte verkleinert wurden.

Viele historischen Städte haben den Platz rund um die ehemaligen Befestigungen als Erholungsräumen genutzt:  Wr. Neustadt, Tulln und natürlich Wien sind leuchtende Beispiele hierfür. Niemandem würde in Wien einfallen, einen Park am Rande des Rings zu verbauen.

Der Altoona Park (6000 qm), ehemals als Hain der St. Pöltner Partner Städte gegründet, liegt direkt an der stärkst befahrenen Straße St. Pöltens und ist daher für den Aufenthalt von Kindern von0-12 Jahren denkbar ungeeignet (Umweltverträglichkeitsprüfungen wurden bislang nicht gemacht).

Zur Lärm-und Schadstoffbekämpfung soll nun gar ein Lärmschutzwall errichtet werden, was eher einem Aprilscherz gleicht. Vom alten Baumbestand haben nur zwei Mammutbäume und eine alte Linde eine Lebensgarantie erhalten, die anderen 25 durchwegs ausgesuchten Bäume werden wohl durch die Bautätigkeit verschwinden.

Für den Standort gab es 24 bessere Alternativen, der Altoona Park wurde jedoch vom Stadtplaner willkürlich vorgereiht.

Wir haben vor der kürzlich stattgefundenen Gemeinderatswahl die Opposition eingeladen, auch gegen die weitere Versiegelung von wichtigen Grünflächen aufzutreten. Im Wahlkampf haben auch alle gegen Beton gewettert, nach der Wahl war es dann leider etwas anders. Die ÖVP bekam einen Maulkorb vom Land und fiel um. Die FPÖ wurde vom BM mit einem Trick und einem Ausschussplatz, welcher eigentlich einer kleineren Partei zugestanden wäre, umgepolt. Lediglich die Grünen und Neos blieben Ihrem Wahlkampfversprechen treu.

Unsere Bürgerplattform hat gegen die Art der Standortwahl einen Initiativ Antrag eingebracht, der im nächsten Gemeinderat behandelt werden soll, wenn dem BM nicht wieder eine unfaire Aktion einfällt.

Bei der Gemeinderatsitzung hat plötzlich sogar der Bürgermeister gesagt, er hätte auch mit einem anderen Standort leben können, ebenso wie die ÖVP. Es waren leere Worte! Die Umwidmung wurde trotzdem beschlossen.

Wir haben jetzt nur noch die Hoffnung, dass der Bund diesem willkürlichen Treiben ein Ende setzt und die scheinbar noch offene Finanzierung ablehnt. Ein Teil der St. Pöltner Bürger ist ohnehin schon frustriert, dass das Land sich in dieser Form in stadtinterne Probleme einmischt. Ein Kinderkunstlabor in Ehren, aber was vom ursprünglichen Plan noch übrig ist, ist ein viergeschoßiger Bau, in welchem das Kunstlabor nur noch ein Stockwerk bekommt. Ein Stock soll der Administration dienen. Im Erdgeschoß und 1. Stock werden im wesentlichen Kaffeehaus und Indoor Spielplatz untergebracht sein. Das Kinderkunstlabor, 25% für 12 Millionen Euro wird der teuerste Spielplatz in Europa und das in Pandemiezeiten, Klimawandel und Vernichtung eines schönen Parks. Wie sich die Bürgerplattform jedoch diesen Park vorstellen könnte, haben wir in der unten gezeigten Illustration vorgeschlagen.

Es gibt schließlich auch Kultur in und an der Natur und auf diese sollte man nicht vergessen.

Unser Motto:

Rettet den Altoona Park

KIKULA geht überall – Altoona Park gibts nur einmal

 

Man sollte das Ganze doch noch einmal überdenken!